Hecke als Grundstücksgrenze: gibt es Regeln?

Laubabwerfende oder auch immergrüne Heckenpflanzen werden nicht nur zur Gestaltung des Gartens eingesetzt, sondern gelten auch als Grundstücksgrenze. Die meisten Menschen möchten ungestört im Garten sitzen und grenzen das eigene Grundstück direkt mit einer Hecke oder mit einem Zaun von den Nachbarn ab. Obwohl es ziemlich pingelig ist, gibt es tatsächlich Regeln, die man bei der Pflanzung von Hecken als Grundstücksgrenze beachten sollte. Falls der Kontakt zu Ihren Nachbarn leider nicht wie gewünscht ist oder falls Sie sich davon vergewissern möchten, dass Sie nichts Falsches tun, sollten Sie die untenstehenden Tipps noch einmal gründlich durchlesen, bevor Sie mit Ihrem Gartenprojekt anfangen!

Welche Regeln gibt es für das Pflanzen einer Hecke?

In den meisten Fällen sollten Sie auf einen Mindestabstand zwischen Ihrer Hecke und dem Grundstück der Nachbarn achten. Informieren Sie sich deswegen im Voraus über die maximale Höhe und Breite der Hecke, denn das ist pro Pflanzensorte sehr unterschiedlich. Heckenpflanzen wie die Buche (auf Lateinisch: Fagus sylvatica) und die Hainbuche (auf Lateinisch: Carpinus betulus) wachsen unter guten Bedingungen nämlich sehr schnell und sollten deswegen weiter vom Zaun des Nachbars gepflanzt werden.

Bitte vermeiden Sie einen unnötigen Schatten auf das Grundstück Ihres Nachbars, damit der Nachbar nicht extra in den Garten muss, um die Hecke an seiner Seite einzukürzen. Das gilt übrigens auch für überhängende Zweige und Äste. Zum Beispiel von einer Thuja, denn diese Sorte wächst ebenfalls breit. Obwohl man sich über herüberhängende Zweige in den meisten Fällen nicht beklagt, kann herüberfallendes Obst für größere Beschwerden sorgen.

Ein weiterer Frust für Nachbarn bilden Wurzelausläufer. Wenn die Wurzeln Ihrer Hecke bis auf das Grundstück Ihres Nachbarn wachsen, hat der Nachbar das Recht die Wurzeln bis zur Grundstücksgrenze einzukürzen. Dies könnte Konsequenzen für das Wachstum Ihrer Hecke haben.

Für konkrete Regeln zur Grundstücksgrenze und zu dem passenden Grenzabstand gibt es pro Bundesland ein eigenes Landesrecht, wo die Regeln noch einmal deutlich aufgelistet sind. Im Allgemeinen ist ein wenig Laub oder allergische Reaktionen durch die Hecke des Nachbars jedoch kein Grund zum Klagen. Das gilt übrigens auch für Nadeln, Zapfen oder Blätter auf den Gartenteich oder Rasen.

Hecke als Grundstücksgrenze: die Vorteile

Neben den Regelungen gibt es zum Glück viele Vorteile, die das Pflanzen einer immergrünen Hecke mit sich mitbringt. Was halten Sie von dem ausgezeichneten Sichtschutz, wodurch Ihr Garten das ganze Jahr vor fremden Blicke geschützt ist? Immergrüne Hecken bieten auch Lärmschutz, wodurch störende Geräusche von Autos, dem Wind oder Gesprächen verringert werden. Und nicht zuletzt bieten Sie die perfekte Möglichkeit um sich in eine eigene Wohlfühloase zurückzuziehen. Eine Hecke als Grundstücksgrenze bietet somit Sicherheit, Lärmschutz und genügend Privatsphäre.